
Summer Of Love
Wir schreiben das Jahr 1971, Erdzeit.
Auf unserem kleinen blauen Planeten stößt eine Gruppe junger moderner
Menschen in neue unbekannte Dimensionen des Bewußtseins vor. Sie suchten
den Schlüssel zu einer besseren Welt und öffneten das Tor zum Sommer
der Liebe.
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„Wenzel Storch ist
Regisseur, Katholik und bekennender LSD-Konsument. So bizarr wie
die Wirkung der Droge sind auch seine Filme. Sommer der Liebe
ist die Geschichte des sächselnden Hippie-Messias Oleander, der
durch die Lande zieht, um wilde Tänze und freie Liebe zu lehren."
HAMBURGER ABENDBLATT |
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„Alter Fettwanst
hüpft mit Blumenkindern im 70er-Jahre-Styling über die Wiese und
brabbelt Schwachsinn." PRINZ |
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„Ein jämmerlicher
Film, der mehr Mitleid erregt als provoziert. Storch, der damit
kokettiert, durch seine beiden Filme ein erkleckliches Sümmchen
an Schulden angehäuft zu haben, stünde finanziell um einiges besser
da, wenn er seine Filme einfach nicht gemacht hätte. Er liefert
persönliche Kopfgeburten, die nur ihn interessieren, und so ist
es schon ein kleiner Skandal, dass „Sommer der Liebe" mit Mitteln
der Filmbüros Hamburg und Nordrhein- Westfalen finanziert wurde.
Das Ergebnis ist jedenfalls ein Film, der einem den Feierabend
gründlich vergällt."
Hans Messias, KATHOLISCHER FILMDIENST
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„Ein
Film, der vergeblich seinesgleichen sucht und wahrscheinlich nur
den Härtesten der Harten zusagen wird. Sommer der Liebe ist
das volle Brett und dürfte selbst in völlig benebeltem Zustand verdammt
schwer zu ertragen sein." ROCK
HARD |
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„Das Drehbuch verlässt nur selten das Niveau des klassischen Herrenwitzes,
dessen zahlreiche Spielarten ebenso gründlich verwurstet werden
wie die blutjungen und unschuldigen Filmmädchen."
SÜDKURIER
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„Den Flirt mit dem
Dilettantismus können sich eben nur Profis leisten."
KÖLNISCHE RUNDSCHAU |
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„Stümperhafter Pseudo-Klamauk
von Wenzel Storch, dessen Filme an den Unterhaltungswert deutscher
Gartenzwerge grenzen." CINEMA |
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„Was bleibt zurück,
wenn man den Wahn des Films verdaut hat? Wahllos gestreute Trickfilmaufnahmen,
zotige Späße mit Tieren, peinlich anmutende Varianten des Splatterfilm-Genres,
dümmlich-derbe Dialoge, maßloser Hohn und Spott über den Katholizismus,
eine verwackelte Kamera, katastrophale Synchronisation, kurz: Storch
potenziert seine pubertären Phantasien zu einem ungenießbaren Salat."
WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN
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„Die Dialoge passen
zur Handlung. Denn sie sind von abgründiger Hässlichkeit. Der ärgerlichste
Film seit langem." GÖTTINGER
TAGEBLATT |
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„Die
angeblich „schrägste Hommage (!) an die Flower-Power-70er Jahre"
ist ein schlechter, pubertärer, sexistischer, brutaler, rassistischer
und dummer Film." LESBENKOMMANDO
„DIE WILDEN SPULEN (II)" mehr
dazu... |
Eine Symphonie junger Körper
Wenzel Storch über „Sommer der
Liebe"
Der Glanz dieser Tage war also fertig
und ein Flop. Inzwischen erwachte in mir wieder die Bastelleidenschaft.
Um diese zu befriedigen, musste schnell noch ein Film gedreht werden.
Und es musste wieder ein Ausstattungsfilm sein.
Was lag näher, als den nächsten Film im buntesten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts
anzusiedeln? Dann könnte man sich in puncto Bauten und Kostüme richtig
austoben. Bereits Ende 89 hatte ich eine Förderzusage des Hamburger
Filmbüros über 80.000 Mark in der Tasche, noch vor dem später einsetzenden
Seventies-Revival, das durch die Modeseiten der Zeitgeistmagazine geisterte.
Ich gierte danach, endlich wieder Regieanweisungen geben zu können,
denn der Drehort ist für mich wie ein Spielplatz. Nur ohne Eltern und
Verbotsschilder. Wer will, darf sich auf dem Set sogar Heroin spritzen.

Bei uns ist eben alles noch genau so, wie zu den seligen Zeiten, als
das Wort „Regisseur" noch nicht erfunden war und es ganz einfach „Spielleiter"
hieß.
Hochtrabende Pläne schossen wie Pilze aus dem Boden. Wir wollten einen
Langhaarigen- Report drehen! Angesiedelt im Goldenen Zeitalter! Das
hieß Schlaghosen, progressive Musik und Persico! Ausgeflippte Typen,
toffe Muster, heiße Rythmen und dufte Bienen im Sex- Rausch. Wir träumten
von einer Symphonie junger Körper! Mit Wahn und freier Liebe! Und wir
wollten die wahre Geschichte des Conny Kramer erzählen – wie er lebte,
wie er liebte.
Der Film sollte die Bewußtseinserweiterung des Jahres werden. Die Zuschauer
sollten wie Zombies aus den Lichtspielhäusern wanken. Geblendet von
einem gleißenden Trip in die Vergangenheit, der die Gespenster von gestern
wieder zum Leben erweckte.
Dabei sollte unser Film kritisch sein wie kein zweiter: ein Protestsong
in Zelluloid! Und alles und jeden in Frage stellen: ein Schuß vor den
Bug des Establishments! Eine kinematographische Sprengladung, von der
sich keiner so schnell erholen sozllte. So jedenfalls hofften wir.
Natürlich kam alles ganz anders. Die Laiendarsteller
wollten sich nicht nackt vor der Kamera präsentieren, und unsere diesbezüglichen
Träume zerfielen im Laufe der Dreharbeiten
zu Staub. Und am liebsten hätte ich meine 3 schrottreifen Super-8-Kameras,
von denen eine immerhin holzvertäfelt war, in die Ecke geknallt.
Aus:
Kintopp im Spätkapitalismus. In: Folckers/Solms „Risiken & Nebenwirkungen
– Komik in Deutschland", Edition Tiamat 1995

Storyboard für Trickszene in SOMMER DER LIEBE

Wer es versteht
in den Herzen seiner Mitmenschen
eine zarte Saite zum Klingen zu bringen,
für den wird der Sommer der Liebe
nie zu Ende sein.
Rickeracke Hippiekacke
Sommer der Liebe BRD 1989-1992 89 Minuten Farbe 8/16 mm Blow
Up
Mit Jürgen Höhne Alexandra Schwarzt u.v.a. SPIELLEITUNG Wenzel Storch
MUSIK Diet + Iko Schütte The Butterflies ERZÄHLER Hans Paetsch KAMERA
LICHT TON SCHNITT BAUTEN USW. Frank Peters Iko Schütte Alexandra Schwarzt
Matthias Hänisch Bernd Röthig Peter Stonner Thomas Krügerke Ulrich
Bogislav u.a. Gefördert von den Filmbüros Hamburg + Nordrhein Westfalen
sowie dem Vertriebskontor Hamburg
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